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31.10.2016  16:01 Uhr

Coaten
Coaten: Längere Lagerung von Lebensmitteln

Köln. Das wichtigste Ziel der Lebensmittelindustrie besteht darin, eine bestmögliche Qualität und Haltbarkeit der Produkte zu gewährleisten. Eine grofle Rolle spielt dabei die optimale Verpackung der Lebensmittel. Sie dient dazu, eine längere Lagerhaltung der Nahrungsmittel zu erzielen.

Das wichtigste Ziel der Lebensmittelindustrie besteht darin, eine bestmögliche Qualität und Haltbarkeit der Produkte zu gewährleisten. Eine grofle Rolle spielt dabei die optimale Verpackung der Lebensmittel. Sie dient dazu, eine längere Lagerhaltung der Nahrungsmittel zu erzielen. Längst haben die Unternehmen der Lebensmittelindustrie erkannt, dass sie mit der richtigen Verpackung den Schutz und die Haltbarkeit erhöhen und so der Verschwendung von Lebensmitteln vorbeugen können. Ein Verfahren, das insbesondere für Granulat- oder Pulverprodukte zum Einsatz kommt, ist das sogenannte Coating. Bei dieser Methode werden die Produkte mit einem gleichmäßigen Materialauftrag versehen, um ideale Oberflächen und geschlossene Überzüge zu schaffen. Die Coating-Hülle besteht meist aus mehreren Schichten und trägt so dazu bei, vor Umwelteinflüssen zu schätzen, Wirkstoffe kontrolliert freizusetzen oder Gerüche zu maskieren.

Was geschieht beim Coaten von Lebensmitteln?

Beim Coaten, also Beschichten von Lebensmitteln wie mit Sternmaid, werden Lebensmittel mit einem besonderen Bezug versehen, der sie vor äußeren Einflüssen schützt. Ein solcher Überzug kann zum Beispiel verhindern, dass Schädlinge oder Flüssigkeiten in die Lebensmittel eindringen und deren Qualität beeinträchtigen. Gleichzeitig hilft das Coating dabei, Lager- und Transportschäden zu vermeiden.

Die Schutzschichten werden beim Coating zum Beispiel durch in Wasser gelöste Substanzen oder durch geschmolzene Fette hergestellt. Dadurch erhalten die separierten Partikel eine stabile Beschichtung, die je nach Anwendungsfall Oxidationsvorgänge, die Aufnahme von Flüssigkeiten sowie den Verlust von Aromen oder Gerüchen verhindert. Auf diese Weise beugt das Coating auch einer Beeinträchtigung des Geschmacks vor.

Darüber hinaus ist das Coating aber auch gefragt, wenn es darum geht, die Freisetzung der Inhaltsstoffe von Produkten zu steuern. So lässt sich durch die Beschichtung beispielsweise bestimmen, dass die Inhaltsstoffe bei einem bestimmten pH-Wert, bei mechanischer Einwirkung, nach einiger Zeit oder in Abhängigkeit von einer gewissen Temperatur freigegeben werden sollen. Die Erzeugung solcher funktionalen Oberflächen durch Coating ist insbesondere in der Pharmaindustrie wichtig: Medikamente werden mit einer Schicht versehen, die gegen die Magensäure resistent ist, sodass die Wirkstoffe erst zum gewünschten Zeitpunkt im Magen-Darm-Trakt freigesetzt werden.

Zu guter Letzt erfüllt das Coating auch einen optischen Zweck. Es bietet die Möglichkeit, die Oberfläche von Nahrungsmitteln ansprechend zu gestalten, indem Farben und Lacke aufgebracht werden.

Einsatzbereiche und Ziele von Coating in der Lebensmittelindustrie

Schon im 19. Jahrhundert kamen für die Herstellung von Süßwaren erstmals Coating-Methoden zum Einsatz, um einzelne Bestandteile oder komplette Produkte mit einem Überzug zu versehen. Seitdem steigt die Nachfrage für die Ummantelung von Lebensmitteln stetig an. Ein wichtiges Ziel des Coatings besteht dabei darin, die Bestandteile der Lebensmittel vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen, die die Qualität beeinträchtigen würden. Dazu gehören zum Beispiel Sauerstoff, Wasser oder Säuren. Auflerdem werden Lebensmittel und ihre Bestandteile ummantelt, um sie vor der Feuchtigkeit, dem Druck oder der Hitze zu schützen, die im weiteren Verarbeitungsprozess entstehen können. Beliebt ist das Coating auch, um eine längere Lagerhaltung zu erzielen.

Die wichtigsten Vorteile des Coatings sind in der folgenden Übersicht dargestellt:

  • Maskierung von Gerüchen und Aromen
  • Schutz gegen Säuren, Sauerstoff und Feuchtigkeit
  • Gezielte Freigabe von Wirkstoffen
  • Schutz vor Staub
  • Verbesserung der Lagerstabilität
  • Optimierung der Dosierbarkeit und Rieselfähigkeit
  • Festlegung der Löslichkeit

Das Coating kann damit auch die physikalischen Eigenschaften von Produkten aus der Lebensmittelindustrie verändern.

Welche Coating-Materialien kommen für Lebensmittel zum Einsatz?

Welche Materialien Verwendung finden, um Lebensmittelinhaltsstoffe zu ummanteln, richtet sich nach der gewünschten Funktion. Üblicherweise werden Substanzen aus der Gruppe der Fette, der Proteine und der Polysaccharide eingesetzt, die aus unterschiedlichen Quellen stammen können. Die Überzugsmittel können sowohl pflanzlichen als auch tierischen und teils sogar maritimen Ursprungs sein.

Im Bereich der Polysaccharide sind insbesondere Substanzen wie Cyclodextrine, Amylopektin oder Amylose für das Coaten von Bedeutung. Als Verkapselungsmaterialien nutzt man häufig Cellulose und ihre Derivate. Aus der Gruppe der Proteine sind Milchproteine wie Casein, aber auch Gelatine und Gluten als Coating-Materialien denkbar. Als Wasserbarriere werden in der Regel Fette als Überzugsmaterialien verwendet. Dafür eignen sich Fettsäuren und Wachse. Darüber hinaus gibt es noch Substanzen, die sich keiner dieser drei Gruppen zuordnen lassen. Das gilt zum Beispiel für Paraffin, Shellac und einige anorganische Materialien.

Unabhängig davon, welcher Stoffgruppe die Überzugssubstanzen angehören, können sie auch anhand ihres Erstarrungsprozesses eingeteilt werden. In diesem Zusammenhang gibt es zunächst die schmelzbaren Materialien. Sie werden in flüssigem Zustand auf das Produkt aufgebracht und erstarren später. In diese Gruppe gehören Polymere, Wachse und Fette. Des Weiteren gibt es Lösungen, die in Wasser oder anderen Flüssigkeiten hergestellt werden und anschlieflend durch Trocknung einen festen Zustand annehmen. Die Lösungen bestehen meist aus Zuckerderivaten oder Stärken. Zu guter Letzt gibt es noch Stoffe, die auf pulverförmige Komponenten aufgetragen und durch eine chemische Umwandlung zu einem festen Film werden.

Fazit

Das Coaten ist aus der Lebensmittelindustrie nicht mehr wegzudenken, weil es für die Veredelung der Produkte unverzichtbar ist. Es schützt die Nahrungsmittel vor äußeren Einflüssen, verbessert die Lagerhaltung und sorgt somit für eine höchstmögliche Qualität.


 

(Redaktion)

  • Tags:
  • Coaten
  • Lebensmittelindustrie
  • Beschichten
  • Lager- und Transportschäden
  • Wirkstoffe

Fotokennzeichnung:
Bild Nr. 1 © BM Productions GmbH / logistik-tv.net

 

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