Erstazteile aus dem 3D-Drucker

Statt lange auf schwer erhältliche Bauteile für Züge zu warten, einfach einen Druckauftrag starten. Das klingt nach Zukunftsmusik. Bei der Deutschen Bahn gibt es das bereits.

Täglich werden viele Triebwagen und Waggons der Deutschen Bahn überprüft, damit sie sicher über die Schienen gleiten. In manchen Fällen muss einer davon ins Depot und gewartet werden. Doch was passiert, wenn die benötigten Teile nicht auf Lager sind oder vom Hersteller gar nicht mehr geliefert werden können? Muss dann der Wagen eines InterCitys von der Strecke genommen werden? Nicht unbedingt. Ein Projekt am Dortmunder Enterprise Lab für Logistik und Digitalisierung der Deutschen Bahn erprobt die Nutzung von 3D-Druckern für die Herstellung von Ersatzteilen.

Aus dem Drucker in den Wagen

Schon heute können verschiedene Bauteile mittels 3D-Drucker produziert werden. Dies sind hauptsächliche Ersatzteile, die aus Kunststoff oder Metall gefertigt werden. Beispielsweise  Lüftungsgitter, die hundertfach in den Wagen eines ICEs verbaut sind. Hierfür wird ein identisches Gitter aus dem Wagon montiert. Mit Hilfe eines Scanners wird das anschließend vermessen und digitalisiert. Sind die Daten alle im Computer vorhanden, kann das Bauteil über eine Spezialsoftware noch angepasst werden. Im Anschluss daran werden alle Informationen an einen 3D-Drucker gesendet. Der Drucker trägt Schicht für Schicht ein Kunststoffpulver auf, das mittels eines Lasers geschmolzen wird. So entsteht Stück für Stück das Lüftungsgitter. Ist das Bauteil fertig, kann es umgehend in den Zug eingebaut werden.

 
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