Umgekehrte Logik

Nichts weniger als die Abkehr von den etablierten Produktionsprozessen verbirgt sich hinter dem Begriff Industrie 4.0. Eine Kombination aus bewährter Produktionstechnik und intelligenten Produkten wird die Wertschöpfungsketten völlig umkrempeln.

In den Laboranlagen der Smart Factory in Kaiserlautern läuft ein besonderer Test. Dort wird geprüft, wie intelligente Produkte und Maschinen miteinander kommunizieren können. Prof. Wolfgang Wahlster vom deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz erklärt das so: "Hier erklärt der Rohling dem Roboter, wie er verarbeitet werden will." Diesen Schritt in Richtung dezentraler Fabriksteuerung nennt er eine Umkehr bei der bisher etablierten Produktionslogik. Ein Ergebnis der neuen Vorgehensweise könne sein, dass künftig nur noch geringe Stückzahlen, dafür aber in Echtzeit, produzieren werden. In einem führenden deutschen Produktionsunternehmen startet die Herstellung bestimmter Bauteile beispielsweise nur noch, wenn eine konkrete Bestellung vorliegt. Auf der Bestellkarte sind alle relavanten Daten gespeichert. Diese Daten trägt jedes Bauteil während der Produktionphase bei sich und gibt auf diese Weise Informationen an die Maschinen für den jeweils nächsten Arbeitsschritt.

Deutschland kann aus Sicht von Hartmut Rauen, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Industrie 4.0 spielen. Er sagt: "Wir sind führend auf dem Bereich der Produktionstechnologien und im Bereich von Embedded Systems."

 
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