Schnelle Ausbildung bringt Arbeitslose auf die Straßen

Die Straßenverkehrsgenossenschaft (SVG) Bayern bringt in einem innovativen Ausbildungsmodell Menschen in nur neun Monaten aus der Arbeitslosigkeit auf die Autobahnen und Bundesstraßen - und wirkt so dem Mangel an Lkw-Fahrern entgegen.

Das Programm ist eine Reaktion auf die immer größer werdende Lücke in der Berufsgruppe. Denn, wie Guido Fromholz von der Genossenschaft erklärt: "Jedes Jahr gehen 20.000 Fahrer in Rente und die Zahl derjenigen, die neu einsteigen, liegt deutlich darunter." Vielen jungen Leuten ist der Verkehr auf Deutschlands Straßen und der Fahrerberuf allgemein zu stressig, die Arbeitszeiten gefallen ihnen nicht. Wegen dieses Missverhältnisses entgeht manchen Transportunternehmen bereits heute Geschäft. So rekrutiert etwa Arthur Kurz, Geschäftsführer von K&C Transporte aus Fürth, seine Fahrer sogar aus Lettland - und muss bei guter Auftragslage trotzdem 20 bis 30 Prozent der Anfragen absagen, weil ihm Personal fehlt.

In neun Monaten zum Lkw-Fahrer

Seit anderthalb Jahren bildet die SVG Bayern in einem Pilotprojekt Berufskraftfahrer aus. In nur neun Monaten können die Teilnehmer die Ausbildung abschließen, statt wie sonst in drei Jahren. Das Programm wird von der Arbeitsagentur und vom Europäischen Sozialfonds gefördert, die angehenden Fahrer kommen alle aus der Langzeitarbeitslosigkeit.

Rahim Mahama etwa. Er lebt bereits seit 20 Jahren in Deutschland, konnte aber auf dem Arbeitsmarkt nie wirklich Fuß fassen. Er begreift die Ausbildung als große Chance, einen sicheren Job als Fachkraft zu bekommen, bevor er zu alt für den Arbeitsmarkt ist.

 
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