Chaos mit System

In Nordhessen steht das größte der fünf Logistikzentren des Online-Versandhandels Amazon. Rund eine Million Produkte lagern scheinbar ungeordnet auf Paletten und Regalen. Mehr als 3.000 Menschen sorgen mit ihrem Computersystem für Ordnung im Chaos.

In drei Hallen werden im nordhessischen Bad Hersfeld für den Online-Versandhandel Amazon.de Waren sortiert und für den Versand vorbereitet. Wichtigstes Arbeitsgerät ist dabei der Scanner mit der Verbindung zum Amazon-Zentralrechner. Denn nur der kennt die Standorte der Produkte.

Der Scanner hat den Überblick

Die Picker sammeln die Waren für den Versand aus den Regalen zusammen. Die Artikel werden unsortiert eingelagert, um flexibel auf Warenein- und ausgänge reagieren zu können. Denn das Angebot ändert sich täglich, und jeden Tag kommen Artikel zurück, die wieder in das System eingeordnet werden müssen. Dabei steuert und speichert der Zentralrechner jeden Schritt in der Logistikkette - vom Bestätigungs-Klick des Käufers bis zur Zustellung.


Topseller lagern nahe der Warenannahme

Die sogenannten Topseller, also besonders gefragten Artikel, lagern in der Nähe der Warenannahme. Dank der flexiblen Lagerung bleiben freie Stellplätze nicht lange leer. "Verheiraten" heißt in der Logistiksprache der Vorgang, mit dem leere Lagerplätze zufällig besetzen werden. Dabei wird alles bis ins Kleinste registriert - Barcodes, aber auch Wege und Pausen. Der Scanner zeigt auch Arbeitsanweisungen, wie zum Beispiel, welche Ware in welche Versandfächer einsortiert werden soll. 

Menschen schaffen den schnellen Versand

Da Menschen schneller und flexibler als Maschinen reagieren können, sind sie im Versandbereich im Einsatz. Besonders in der auftragsreichen Weihnachtszeit greif das Unternehmen auf tausende von Aushilfen zurück. So kann auch in Hochphasen ein Paket in weniger als zehn Stunden nach dem Kauf auf den Weg gebracht werden.

 
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