Praxistests beginnen: Mehr Raum bei gleichem Gewicht

Der Feldversuch beginnt Anfang März: Die Lang-Lkw erobern sich die Straßen. Bislang ist das Interesse jedoch noch gering. Erst drei Unternehmen haben sich für die Teilnahme registriert. Die Frage bleibt: Was erwartet die Fahrzeuge in der Praxis?

Was für die Transportwirtschaft eine große Chance bedeuten kann, wird von vielen Außenstehenden skeptisch beäugt. Der Lang-Lkw provoziert eine Reihe von Vorurteilen. Schmähworte wie "Monster-Truck" und "Gigaliner" fallen, die von Vornherein ein schlechtes Licht auf die Fahrzeuge werfen.

Große Einsparungen durch mehr Ladevolumen

Da haben es die objektiven Stärken der Fahrzeuge schwer, zur Geltung zu kommen. Der Praxistest soll ihnen nun auf die Sprünge helfen. Ihr Laderaum ist um ein Drittel größer, nur das zulässige Gesamtgewicht bleibt gleich. Dadurch kann der Spediteur drei konventionelle Fahrzeuge durch zwei Lang-Lkw-Gespanne ersetzen. "Wir sparen Sprit, Maut und Reifenverschleiß", erklärt Jörg Braatz, Geschäftsführer der Spedition Voigt im Gespräch mit Deutsche Welle TV. Mit einer Sondergenehmigung hat sein Unternehmen bereits zwei Lang-Lkw im Einsatz.

In der Praxis läuft er rund

Ein Team des Fernsehsenders hat Fahrer Michael Vagts im Einsatz begleitet und festgestellt, dass sich der Lang-Lkw kaum von kürzeren Gespannen unterscheidet. Für die Sondergenehmigung muss das Fahrzeug mit einer Spezialachse ausgestattet sein, die den Auflieger besonders manövrierfähig macht. Bei Stau darf er die Autobahn nicht verlassen, kleinere Straßen und Innenstädte sind tabu. "Natürlich dauert es etwas länger, mein Fahrzeug zu überholen", berichtet Testfahrer Michael Vagts. "Ansonsten fährt er sich ganz normal, nur bei Seitenwind ist er empfindlicher", lobt Vagts den Test-Lkw.

 
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