Wo die Milliarden-Potenziale schlummern

Andrea Walbert vom Production Management Institute PMI leitete auf der EXCHAiNGE 2016 einen Workshop zum Thema Supply Chain Finance. Im Interview erklärt sie, wo in der Lieferkette Logistiker die versteckten finanziellen Potenziale finden und heben können.

Der größte Posten sind die Bestände. Das macht Andrea Walbert unmissverständlich klar. Hier finden Unternehmen die größten Potenziale für Einsparungen in ihrer Supply Chain, hier müssen sie ansetzen, um den Cash Flow zu optimieren. Der Blick auf die Bestände ist also wesentlich wichtiger als etwa der Blick auf die Konditionen von Krediten. Als Grund für die zu hohen Bestände macht Andrea Walbert schlecht abgestimmte Prozesse zwischen den verschiedenen Gliedern der Lieferkette verantwortlich.

Den Geldfluss beherrschen

Logistiker nehmen zuallererst den Materialfluss unter die Lupe, dann den Informationsfluss, erklärt Andrea Walbert, erst viel später befasst man sich auch mit dem Geldfluss. Vielen Logistikern ist ihr enormer Einfluss auf die Optimierung der finanziellen Aspekte einer Supply Chain - über die Optimierung der Bestände - gar nicht bewusst. Das ist aus ihrer Sicht fatal. Die Geschäftsführerin des Bildungsunternehmens PMI setzt darauf, dass der Blick auf Supply Chain Finance in der Logistikausbildung künftig stärker vermittelt wird. Andrea Walbert gesteht zu, dass es nicht leicht ist, eine Supply Chain in finanzieller Hinsicht zu optimieren. Denn schließlich handelt es sich in Wahrheit nicht um eine Kette, sondern um ein komplexes Netzwerk mit heterogenen Kennzahlen. Aber genau dieser Herausforderung müssen sich die Logistiker stellen.

 
logistik-tv.net - ... sehen, was die Branche bewegt
2024 © BM Productions GmbH. Alle Rechte vorbehalten.