Interview mit Dr. Sigrid Nikutta zur Nachhaltigkeit in der Logistik

Unter dem Motto „Nachhaltig gestalten – Winning the Next Decade“ fand im Oktober der dreitägige Deutsche Logistik-Kongress – anders als lange geplant – als rein digitale Veranstaltung statt.

Dieser Kongress in digitaler Form stieß auf großes Interesse – in Deutschland und international. Insgesamt wurden mehr als 1.200 Digitalzugänge freigeschaltet. Die Zahl der Teilnehmer lag an den Kongresstagen zwischen 363 und 528, wobei Mittwoch der am stärksten frequentierte Tag war. 610 Teilnehmer waren sehr aktiv dabei und wählten sich an mehreren Tagen immer mal wieder auch für längere Zeitfenster ein. Mit Teilnehmern aus 25 Ländern war das digitale Format deutlich internationaler, als es Corona-bedingt für den Präsenzteil zu erwarten gewesen wäre.

„Viele große Themen scheinen hinter den Pandemie-Auswirkungen kleiner geworden zu sein. Das sind sie aber nicht: Strukturelle Herausforderungen der Wirtschaft, nationale Egoismen, der Klimawandel, die Verkehrswende, die digitale Transformation, sie sind alle noch da“, so der Vorstandsvorsitzende der BVL, Prof. Thomas Wimmer, in seiner Eröffnungsrede. Allen Akteuren im Wirtschaftsbereich Logistik sei jedoch eines gemeinsam: „Wir wollen die Chancen der Krise für eine robuste Gestaltung der Lieferketten nutzen, zum Beispiel den Digitalisierungsschub, die Überprüfung von Sourcing-Strategien und des Primats der Kostenminimierung.“

Die Vorträge und die Inhalte der Fachsequenzen zeigten: Es gilt, logistische Prozesse nachhaltig zu gestalten, um in der neuen Dekade zu bestehen. „Wir haben nur diese eine Welt und werden unsere Beiträge leisten, sie den nachfolgenden Generationen zu erhalten“, unterstrich Wimmer. Ökonomie und Ökologie seien vereinbar und die Logistik setze bereits heute entsprechende Konzepte in der Praxis um: „Wir nennen es „Nachhaltigkeit durch Effizienz“. Höhere Wirtschaftlichkeit durch weniger Ressoucenverbrauch ist praktizierter Umweltschutz“, so der Vorstandsvorsitzende. Er wies jedoch darauf hin, dass Ware heute und in Zukunft transportiert werden muss und Bewegung Ressourcen verbraucht – ebenso wie Informationsflüsse im Internet energieaufwändig sind. „Um den Ressourcenverbrauch und damit die Emissionen weiter zu senken, müssen wir den Hebel an den richtigen Stellen ansetzen“, so Wimmers Appell.

Quelle: www.bvl.de

 
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